In den vergangenen Jahren haben wir viele tausend Unternehmen, Organisationen und Menschen geschult und beraten. Sehr oft stellten wir dabei fest, dass einige von ihnen auf die wirklich wichtigen Fragen keine Antwort haben.
Frage wir danach, welches Hauptziel im Fokus des Projektes stehen soll und welche Botschaft man an die Menschen übermitteln möchte, sehen wir oft nur fragende Blicke. Oft scheitert es schon daran, dass man gar keine klare Vorstellung von den Menschen hat, die man mit dem Unternehmen als Zielgruppe erreichen will. Aber gerade das ist der Schlüssel zum Erfolg. Ist die Zielgruppe nicht eindeutig definiert, kann man die weiteren Fragen einfach nicht beantworten. Es ist fast unmöglich, einer allein erziehenden Mutter mit drei Kindern eine Harley Davidson zu verkaufen oder dem Harley Davidson Fahrer eine Pflegeserie von L‘oréal.
Ohne Definition der Zielgruppe, ohne ein klares Ziel und eine damit verbundene starke Mission sowie eine Markenbotschaft wird es schwer, ein Projekt überhaupt erfolgversprechend auf die Beine zu stellen. Stattdessen schaut man auf den Wettbewerb sowie die scheinbar aktuellen Trends und versucht sich daran zu orientieren.
Eigentlich ist es unmöglich, auf diese Art erfolgreich zu werden. Die Projekte sind zum Scheitern verurteilt.
Mit seinem Buch „Perspektivwechsel“ hat TurboVision's Senior Consultant, Thomas Melde, ein Kompendium geschaffen, dass auf den Erfahrungen aus mehr als dreißig Jahren Zusammenarbeit mit kleinen, mittleren und großen Unternehmen sowie Projekten auf internationaler Ebene basiert. Die gesammelten Informationen stammen aus der Beobachtung des Nutzerverhaltens und der Analyse verschiedener Zielgruppen in den unterschiedlichsten Märkten weltweit. Hierfür wurde das Verhalten von Menschen aus über einhundert Ländern untersucht. Die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen resultieren aus Informationen und Daten von mehr als 20 Millionen Stunden Internetnutzung in Projekten, die auf der Basis eigener Softwareentwicklungen realisiert wurden. Das sind Aktivitäten von weit über einer Milliarde Onlineminuten, in denen Nutzer auf Softwareprojekte und Webportale zugegriffen haben, basiert auf von TurboVision entwickelten Algorithmen und künstlicher Intelligenz.
Leider ist es oft allgegenwärtig, dass Unternehmer und Entscheidungsträger Aspekte, Anregungen und Ideen in Frage stellen, sobald Consultants über Lösungsansätze sprechen, die das Mittelmaß übersteigen und somit eventuell auch den aktuellen Vorstellungshorizont dessen, was in den kommenden Jahren möglich sein wird. Die Welt hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Nicht nur die Globalisierung der Wirtschaft, die Vernetzung der Menschen weltweit durch das Internet, sondern auch die Verlagerung der Märkte wird sich künftig auf alle Unternehmen, Organisationen, Produkte und Leistungen auswirken.
So sollten wir nicht mehr darüber nachdenken, was gestern war oder heute ist. Wir müssen bereit sein, visionär in die Zukunft zu schauen, um Möglichkeiten zu entdecken, welche die Unternehmen und Organisationen zum Vorteil für sich in Anspruch nehmen können.
In einer heute sich rasant verändernden Geschäftswelt, ganz besonders im Onlinebereich und den Märkten im Internet, sind die Unternehmer, die keine Risiken eingehen, diejenigen, die ihr Unternehmen risikoreich führen. Sie werden nicht in der Lage sein können, mit dem gewaltigen Tempo an Veränderung Schritt zu halten.
Haben wir Unternehmen und Organisationen bereits schon zu Beginn des Jahrhunderts darauf hingewiesen, dass im modernen Marketing und ganz speziell im Onlinebusiness, ein Verzicht auf intelligente Algorithmen unumgänglich sein wird, so erlebten wir meist massive Zurückhaltung gegenüber diesen Themen, obwohl wir bereits schon vor über zwei Dekaden Projekte realisierten, die aufbauend auf künstlicher Intelligenz mit modularen Algorithmen enorme Konversionsquoten erzielten. Nun scheint sich gerade ein Trend abzuzeichnen, in dem einstige Ignoranten zu Verfechtern Künstlicher Intelligenz werden wollen, ohne überhaupt eine klare Vorstellung über die Definition von "Künstlicher Intelligenz" zu haben. Die meisten folgen, wie so oft in der Vergangenheit auch, einem Massentrend. Der entscheidende Antrieb besteht aber nicht darin, neue Wege zu finden, um sich von Preisspiralen und Wettbewerb zu lösen, sondern in der Angst, etwas nicht zu tun, was nun scheinbar alle tun werden.
Es ist die Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen und Reichweite, Kunden, Umsatz zu verlieren. Im Ergebnis dessen verliert man tatsächlich. Entscheider sind nicht selten von der Furcht getrieben, Fehler zu machen, und begnügen sich stattdessen mit Mittelmäßigkeit, dem Maß, dem der Mainstream folgt. Ist es gerade im Trend, auf Künstliche Intelligenz zu setzen, so folgt man diesem Trend. Soweit ist der Grundgedanke natürlich erst einmal richtig und gut. Doch weitreichende und tiefgründige Entscheidungen über hochintelligente Systeme zu treffen, sind bei weitem komplexer und gefährlicher als es den meisten Unternehmen und Organisationen tatsächlich bewusst ist. Und vor allem muss man sich von dem Gedanken loslösen, Künstliche Intelligenz als ein Produkt zu sehen, das man im Unternehmen A genauso implementieren kann wie in den Unternehmen B, C, D....
Im Ergebnis dessen bleibt den meisten der ganz große Erfolg verschlossen.
Die Beratung und Inanspruchnahme der Dienste von professionellen Consultants und Projektanten ist unserer Meinung nach unumgänglich. Die Art und Weise einer Investition entscheidet ausschlaggebend darüber, wie erfolgreich das Projekt und Unternehmen künftig aufgestellt ist. Und das trifft nicht nur für den Bereich des Onlinegeschäftes zu, sondern es beeinflusst in gleichem Maße auch die Wettbewerbsfähigkeit, den Cashflow und das System, deren Basis künftige Aktivitäten des Unternehmens in den Märkten auszeichnet.
Es ist ähnlich der Planung und Konstruktion eines Hauses. Hier kann man nicht mit Entwürfen auf dem Reißbrett kommen, die billigsten Handwerker nehmen und auf Architektenleistungen und das Know-How von Statikern verzichten. Schon recht früh zeichnet sich ab, vor welchem Haufen Schrott man steht. Im Onlinegeschäft werden Wissenslücken schließlich viel Geld kosten, in Form von weiteren zusätzlichen und meist unnötigen Investitionen und in Form von entgangenem Gewinn und verlorenen Marktanteilen.
Immer wieder betrachten Unternehmen und Organisationen die Märkte, und ganz speziell die im Onlinesegment, aus Sicht aktueller Situationen und Studien über Erwartungen. Jedoch sind die Märkte sehr differenziert und verändern sich mit einer derart großen Geschwindigkeit, dass es unserer Meinung nach kaum verlässliche Prognosen geben kann. Diejenigen, die das behaupten, sollten doch schon längst erfolgreich Multi-Millionen-Geschäfte abgeschlossen haben und in der Lage sein, sich in ihren Erfolgen sonnen zu können.
Leider zeigt die Realität aber das Gegenteil. Die meisten der Unternehmen und Organisationen, ganz gleich in welchem Segment sie tätig sind, konnten in den vergangenen Jahren nur durchschnittliche Ergebnisse vorweisen. Nur einige wenige lagen mit ihren Erfolgen überproportional über den Erwartungen. Die Hauptursache ist in vielen Fällen die Tatsache der Nichtabgrenzung von der Masse. Kein Phänomen und nur mehr als menschlich, denn letztendlich bremsen uns die inneren Ängste und Befürchtungen vor Misserfolg und Fehlentscheidungen oft aus, so dass wir bereits mit den ersten Schritten ein wirklich erfolgreiches Handeln blockieren.
Doch sind die Unternehmen und Organisationen und speziell die Entscheider in diesen nicht bereit, eine andere Perspektive in der Betrachtung der Märkte und künftiger Ausrichtungen einzunehmen, so werden auch in Zukunft nur mittelmäßige Ergebnisse zu erwarten sein. Fast alle erfolgreichen Unternehmen im Onlinebereich sind gegründet auf Visionen, geführt von visionären Unternehmern mit großen und teils gewagten Zielen und der Bereitschaft, auch unerschlossene Wege einzuschlagen. Auch ich stand mit meinen Unternehmen oft an einem Punkt, an dem ich signifikante Entscheidungen treffen musste, dem Mainstream zu folgen oder im Sinne der Vision des Unternehmens zu handeln, auch auf die Gefahr hin zu scheitern. Ohne visionäres Handeln wären viele meiner Unternehmenserfolge niemals möglich gewesen.
Doch was bedeutet es, die Perspektive zu ändern? Der Einsatz Künstlicher Intelligenz wird für viele Unternehmen und Organisationen im Onlinebereich nicht mehr als ein Glücksspiel in der Hoffnung auf den großen Erfolg. Einige werden erfolgreich sein, viele aber scheitern und blockieren schon allein daraus weitere Entscheidungen, da ihre Glaubenssätze von negativen Erfahrungen geprägt sein werden. Die meisten werden nie mehr als Durchschnittlichkeit erreichen.
Massentrends sind nichts anderes als Geschehnisse, die von sehr vielen Unternehmen und Organisationen auf eine sehr ähnliche Weise durchgeführt werden. Aber wie sollen überdurchschnittliche Erfolge möglich sein, wenn es an Individualität oder gar visionärem Handeln mangelt? Die Brille, durch welche die Unternehmen und Organisationen die Onlinemärkte betrachten, ist die gleiche wie die der Mitbewerber. Ohne einen Wechsel der Perspektive wird sich nichts Außergewöhnliches tun. Auch künstliche Intelligenz entwickelt sich momentan zum neuen Massentrend. Das Potenzial ist enorm. Doch die meisten Unternehmen und Organisationen werden sich selbst durch irrationale Entscheidungen ausbremsen. Das Problem besteht nicht im Einsatz intelligenter Algorithmen oder KI (künstlicher Intelligenz) sondern im Verständnis der Komplexität dieser seitens der Entscheider im Unternehmen. Der Rahmen der Entscheidung auf Risiko und Erfolg übersteigt bei weitem das Maß klassischer Entscheidungen in Business, Cashflow oder Marketing. Die größte Gefahr für rationale und erfolgversprechende Entscheidungen besteht aber in unserer menschlichen Psychologie, die gerade hinsichtlich hochkomplexer Themen eine primäre Rolle spielen wird.
Risiko in jedem Fall vermeiden
Wir sind bereit, unverhältnismäßig viel dafür zu opfern oder zu bezahlen, um ein Nullrisiko zu erreichen. Dabei ist unser Verhalten vollkommen irrational.
In einer Laborstudie aus dem Jahr 1972 wurden Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt. Den Teilnehmern wurde gesagt, dass sie einen Elektroschock erhalten würden: die Teilnehmer der ersten Gruppe mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent, die Teilnehmer aus der zweiten Gruppe mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Die Forscher haben über Herzfrequenz, Schweißausbruch, Nervosität und Gehirnaktivität die körperliche Erregung der Probanden gemessen. Diese war in beiden Gruppen gleich. Auch als der zweiten Gruppe mitgeteilt wurde, dass die Wahrscheinlichkeit auf 20 Prozent reduziert würde, änderte sich an der Erregung der Teilnehmer nichts. Es war auch keine Änderung der Erregung messbar, als die Wahrscheinlichkeit auf 10, und später auf 5 Prozent reduziert wurde. Danach erhöhten die Forscher die Stärke des zu erwartenden Stromstoßes, worauf auch eine zunehmende Erregung der Teilnehmer festgestellt wurde. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Menschen zwar auf das Ausmaß einer Erscheinung reagieren, nicht aber deren Wahrscheinlichkeit. Dafür fehlt uns Menschen das intuitive Verständnis. Gravierende Fehlentscheidungen können die Folge sein.
Das erklärt auch, warum sich Menschen mit Entscheidungen schwer tun, deren Wahrscheinlichkeit sie nicht rational verarbeiten können. Besteht das Risiko, zu scheitern, ist es nebensächlich, wie groß dieses Risiko ist. Es soll in jedem Fall vermieden werden. Dafür zahlen wir mitunter einen überproportional hohen Preis.
Fehlinterpretation
Wir sind bestrebt, neue Informationen so zu betrachten, dass sie zu unseren vorhandenen Denkmustern, Theorien, Anschauungen und Erfahrungen passen. Dabei versuchen wir sämtliche Informationen, die im Widerspruch dazu stehen, herauszufiltern. Generell widerstrebt es uns, andere Ansichten und Denkmuster anzunehmen. Vorhandene Denkmuster zu durchbrechen ist eine der größten Herausforderungen persönlicher Weiterentwicklung.
Manchmal sind wir in unseren Denkmustern so fixiert und festgefahren, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die Einfachheit und Verbesserung anderer Denkmuster zu erkennen. Mitunter versuchen wir sie zu bekämpfen, da sie nicht in unsere Theorien, Anschauungen und Denkweisen passen.
Kontrollillusion
Menschen glauben, dass sie immer alles kontrollieren müssen und erliegen mitunter ihrem Kontrollwahn so, dass sie nicht mehr in der Lage sind, klare und rationale Entscheidungen zu treffen. Doch damit grenzen wir unsere Denkweise erheblich ein. Wir versuchen, alles, was wir nicht kontrollieren können, zu vermeiden oder zu umgehen.
Die Kontrollillusion ist unsere Tendenz, dass wir glauben, etwas kontrollieren zu müssen, auf das wir definitiv keinen Einfluss haben. Die Menschen sollten sich mit diesem Zustand abfinden und sich auf die Dinge konzentrieren, die sie tatsächlich beeinflussen können.
Wir erleben oft in Seminaren und Meetings mit Firmen und Organisationen, dass die Menschen sehr oft ihrem Kontrollwahn zum Opfer fallen und dazu tendieren, jegliche Entscheidungen zu blockieren, über die sie aus ihrer Sicht nicht die absolute Kontrolle haben. Eigenartigerweise haben aber dieselben Personen kein Problem damit, sich in ein Flugzeug zu setzen. Diesbezüglich sind die programmierten Denkmuster bereits so ausgeprägt, sich mit einer Situation abzufinden, die außerhalb ihrer Macht steht.